Begleitung & Förderung der Kinder und Familien im Brückenjahr, dem letzten Kita-Jahr vor der Einschulung:
Die besonderen Anforderungen für die Kinder (und Eltern) im letzten Jahr vor der Einschulung, sowie den Forderungen, die eben diese Kinder (und Eltern) an unsere Kita stellen, hat zu einer Veränderung des pädagogischen Konzepts seitens des DRK, Kreisverband Harburg-Land e.V., bereits vor einigen Jahren, geführt. So werden die Kinder in „altershomogenen Gruppen im letzten Jahr vor der Einschulung“, den so genannten „Brückengruppen“ zusammengefasst.
Die Möglichkeiten und Erfahrungen mit dieser Gruppenstruktur sind vielfältig. So sind Projektinhalte und Angebotsstruktur, Material- und Raumgestaltung, der Tagesablauf, allgemeine Anforderungen usw. auf die unterschiedlichen Entwicklungsstufen und Bedürfnisse der Gruppen ausgerichtet. Im letzten Jahr vor der Schule, dem „Brückenjahr“, entwickeln die Kinder neue Fertigkeiten, z.B. im Vorstellungsvermögen (der Abstraktion). Sie wachsen und verändern ihre Proportionen deutlich (Arme & Beine werden länger). Sie „wollen den Dingen anders auf den Grund gehen“ – und sie müssen bereit sein für den nächsten Schritt in ihrem Leben, der Einschulung. Dem möchten wir Rechnung tragen.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, können sich die pädagogischen Fachkräfte entsprechend fortbilden, z.B. Bewegungs- und Sprachentwicklung, Förderung mathematischer Grundkenntnisse, Experimentieren mit Kindern, Aspekte der Beobachtung usw
Aktivitäten im Brückenjahr, dem letzte Jahr vor der Einschulung, z.B.:
– Besuch von Kindergruppen in einer Lernwerkstatt in der Grundschule Ramelsloh. Dort führen die Kinder mit einer Lehrerin Experimente durch.
– gegenseitiges Hospitieren
– Besuch des Schulspielplatzes und der Schulsporthalle (GS Ramelsloh)
– Durchführung eines Beobachtungsverfahrens (Beobachtungsspiels) in der GS Ramelsloh: „Hexe Mirola“
– ggf. gemeinsame Themenabende für Eltern
– Besuch einer Kita-Fachkraft bei Info-Elternabenden zur Einschulung in die zukünftigen Grundschulen der Familien
– Gespräche zwischen den Fachkräften der Grundschulen und unserer Kita.
– Besuch einer Lernwerkstatt für Kita-Kinder in der Grundschule ramelsloh, in Zusammenarbeit mit einer Lehrerin
– Vorleseprojekt „Book buddy“, Drittklässler lesen Brückenkindern vor
– Unterstützung seitens der Kita bei der Bildung der Gruppen für die Eingangsstufenklassen (suche Grundschule Ramelsloh)
– Vorschulische Sprachförderung: betreffende Kinder gehen in ihre zukünfitgen Grundschulen, bzw. aus der GS Ramelsloh kommt 1x wöchentlich die Sprachförderkraft in die entsprechende Gruppe
– Eltern können Informationen ihrer Schule ggf. über die Kita erhalten
– Elterngespräche über den Entwicklungsstand der Kinder und evtl. unterstützende Beratung
Das „Brückenjahr“, ausgerufen vom Niedersächsischen Kultusministerium (Nds. KM), für das letzte Jahr der Kinder vor der Einschulung, mit Start zum Kita- & Schuljahr 2007/ 08, soll Kindern und Familien Unterstützung, Beratung und Förderung für den Übergang (Transition) vom Kindergarten in die Grundschule bieten. Kindertagestätten und Grundschule müssen zu diesem Zweck zusammenarbeiten.
In diesen Bereich gehört zudem die Zusammenarbeit mit einigen Kitas, Grundschulen der Gemeinden Seevetal & Rosengarten, sowie des Gymnasiums Hittfeld:
– Besondere Begabungen zur erkennen, zu fördern/ zu fordern ist das Ziel des Kooperationsverbundes zur Begabtenförderung. Seit November 2006 gehören unsere DRK-Kita und die Grundschule Ramelsloh diesem Verbund an, wie oben bereits beschrieben, nutzen wir hierfür die neue Lernwerkstatt, in der eine Lehrerkollegin und eine Kita-Fachkraft während 1h pro Woche im naturwissenschaftlichen Bereich Interessen entdecken und Begabungen erkennen möchten.
So ist der gesamte Bereich „Brückenjahr“ in nach wie vor Bewegung. Dabei ist das Ziel den Übergang von der Kita in die Grundschule für die Kinder (und auch die Eltern) intensiver zu gestalten. So können die Kinder offener auf die Schule zugehen und finden einen positiveren Einstieg.
Unsere Erfahrungen beim Übergang von der Kita in die Schule durch unsere Zusammenarbeit:
– Kinder und Eltern gehen gelassener und sicherer in die Schule
– Eltern zeigen sich zufrieden mit der Übergangsbegleitung
– Kinder äußern Sätze wie: „Ich kenn´ die Schule schon“.
– Besseres gegenseitiges Verständnis für die Arbeit der jeweiligen Institution, gegenseitiges Kennenlernen der Fachkräfte, direktes Aufgreifen und gemeinsames suchen nach einer Lösung von evtl. vorkommenden Problemen
– Elternfragen, Elternberatung können gemeinsam angeboten werden
– gegenseitiges Lernen voneinander (Kita-Grundschule)
– Lehrkräfte kennen die Kita-Kinder schon im Vorwege – und umgekehrt
Wir werden diesen Weg für die Kinder und ihre Familien weiter gehen und uns in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten weiter professionalisieren.
Ganz neu, ab Sommer 2018, ist folgendes:
– Die Einschulung wird flexibilisiert, d.h., Kinder mit dem 6. Geburtstag des Einschulungsjahres sind wie bekannt Schulpflichtig. Kinder mit ihrem 6. Geburtstag zwischen dem 01.07. und dem 30.09. des Einschulungsjahres sind ebenfalls schulpflichtig – und hier greift eine neue Regelung durch den nds. Gesetzgeber: Die tatsächliche Einschulung kann von den Eltern auf ein weiteres Jahr verschoben werden.
In der kommenden Zeit werden sich das Land, die Kommunen & Träger noch detaillierter positionieren und die Abläufe definieren. Hierzu finden aktuell (Juli 2018) intensive Beratungen/ Gespräche statt. Selbstverständlich wird diese Seite daraufhin aktualisiert, bzw. Erziehungsberechtigte erhalten offizielle Informationen.
Seitens der pädagogischen Arbeit werden wir uns auf unterschiedliche Möglichkeiten für die kommenden Brückenkinder/ Brückengruppen vorbereiten und mit den Familien, den Schulen, im Team im engen Austausch sein.